Tippstrategien

„Ich tippe immer auf Heimsieg, das kommt am häufigsten vor.“ Diese und ähnliche Strategien hört man öfters bei Tippspielen. Der erste Halbsatz mag stimmen, der zweite auch, aber ist das wirklich eine gute Strategie?

Wir haben uns das mal angeschaut. Bei Tipp.One bedeutet „es kommt am häufigsten vor“ zunächst einmal nur, dass man relativ viele richtige Tipps hat. Durch die Quote muss das aber nicht automatisch auch die beste Strategie sein. Aber rechnen wir einmal nach.

In der Bundesliga-Saison (2021/22) konnte man insgesamt 9410 Punkte gewinnen, wenn man jedes Spiel richtig tippt. Davon gab es 3568 für Heimsiege, 2816 für Auswärtssiege und 3026 für Unentschieden. Von den drei Trivial-Strategien à la „Ich tippe immer das gleiche“ war Heimsieg also tatsächlich die beste.

Aber in keiner der größeren Tipprunden hätte das für einen Spitzenplatz gereicht. Die 2. Bundesliga gab dagegen ein ganz anderes Bild ab. Von insgesamt 10066 möglichen Punkten entfielen nur 2947 für Heimsiege, aber 3587 für Auswärtssiege und 3532 für Unentschieden. Aber die zweite Liga war dieses Jahr auch verrückt, was ein Blick auf die getippte Erwartungstabelle verrät (Link).

Und jetzt? Dann tippen wir halt immer auf den Favoriten, weil wir damit am häufigsten richtig liegen, oder auf die Außenseiter, weil es da die besten Quoten gibt.

Für die Favoriten gab es in diesem Jahr in der 1. Bundesliga 2876 Punkte, in der 2. Liga gar nur 2764. Das war sicher nicht der beste Weg. Mit Außenseitertipps waren in der ersten 3845 und in der zweiten sogar 3992 Punkte zu holen. Auch damit hätte man nicht gewonnen, aber ein Top-Platz wäre möglich gewesen.

Daraus kann man schließen, dass die Mehrzahl der SpielerInnen den Außenseitern zu wenig zutrauen und eher auf die Favoriten tippen. Im Zweifel sollte man also eher etwas mutiger sein.

Aber am Ende ist die beste Strategie trotzdem, die Spiele richtig zu tippen.