Quoten statt Punkte

Tipp.One arbeitet mit flexiblen Quoten. Je weniger Tipper ein Spiel richtig getippt haben, desto mehr Punkte bekommt man dafür.
Gewinnt der Favorit, bekommen viele Teilnehmer Punkte, aber jeder nur wenig. Gewinnt der Außenseiter, dann wird die gleiche Anzahl Punkte auf wenige Spieler aufgeteilt, die den Sieg des Außenseiters vorhergesagt haben, und die glücklichen bekommen jeder entsprechend mehr.
Warum machen wir das so?
Wir alle haben früher andere Tippspiele gespielt. Dort gab es eine feste Anzahl Punkte, wenn man richtig voraussagt, wer gewinnt (bzw. dass es ein Unentschieden gibt), manchmal bekam man einen Bonus, wenn man das exakte Ergebnis vorhergesagt hat.
Das hat bei uns und bei vielen, mit denen wir gesprochen haben, regelmäßig zu bestimmten Frust-Erlebnissen geführt:

  • Weil es das häufigste Ergebnis ist, bekommt man ziemlich viele Punkte, wenn man immer 2:1 tippt. Manche Tipprunden haben die Anzahl der gleichen Tipps beschränkt, aber das ist nur ein Work-Around.
  • Die Bedeutung eines einzelnen Tores korreliert nicht zwischen Tippspiel und echtem Spiel. Im Spiel selbst kommt es vor allem darauf an, wer gewinnt. Das Torverhältnis in einem Spiel spielt eigentlich nur in KO-Runden mit Hin- und Rückspiel und zum Ende einer Saison eine Rolle. Entsprechend wichtig ist ein Sieg- oder ein Ausgleichstor in der letzten Minute des Spiels ist daher von großer Bedeutung, ein Tor beim Stande vom 3:0 eher keine, egal wer es schießt. Außer, ich habe genau 3:0 getippt, dann macht es meinen Score kaputt, was den Spieler auf dem Platz aber reichlich egal ist. Der Kern des Tippspiels sollte sein, den Sieger vorherzusagen. Denn darum geht es auch den Spielern auf dem Platz.
  • Es gibt keine „Risiko-Option“. Wenn ich in meiner Tipprunde zurückliege, möchte ich vielleicht mein Risiko erhöhen, um nach vorne zu kommen. Bei einem Punktesystem kann ich zwar auf die Außenseiter setzen, um mit mehr Risiko Punkte zu machen, die andere nicht bekommen, aber das ist spieltheoretisch falsch. Auf eine weniger wahrscheinliche Situation zu wetten, ist nur dann sinnvoll, wenn es dafür eine Prämie im Erfolgsfall gibt oder wenn es meine einzige Chance ist. Punktbasiert muss ich immer auf den Favoriten tippen. Bei Quoten habe ich zwei zusätzliche Optionen: Zum einen kann ich die Quoten grundsätzlich in meine Entscheidung einfließen lassen. Bin ich unschlüssig, währe ich die Option, für die ich einen höheren Score bekomme. Und zum anderen kann ich das Risiko gezielt erhöhen, um einen Rückstand aufzuholen. Dann wird der Torwart tipptechnisch zum Stürmer, um doch noch etwas zu retten.

Um diese Nachteile zu beseitigen, haben wir uns für die Quoten-Variante entschieden.
Zusätzlich zu den Vorteilen in der Abrechnung macht es uns (und vielen Spielern) Spaß, die Quoten zu beobachten.

Wie verändern sie sich über die Zeit?

Warum hält die Tippgemeinde einen Heimsieg in Spiel 1 für wahrscheinlicher als in Spiel 2, obwohl es zweimal klare Favoriten gibt?

Wir genießen das.